LINET misst die von Blitzen ausgesandte elektromagnetische Strahlung. Diese Messung erfolgt durch hochempfindliche Sensoren, die in einem Abstand von etwa 150 bis 250 km über das Messgebiet verteilt sind. Da sich die elektromagnetische Strahlung der Blitze mit nahezu Lichtgeschwindigkeit ausbreitet, erreicht sie die Sensoren zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Wenngleich der Unterschied nur Mikrosekunden (µs) beträgt, ist eine exakte Berechnung des ursprünglichen Emissionsorts des Blitzes möglich. Dafür werden die gemessenen Daten jedes einzelnen Sensors über das Internet an einen zentralen Server gesendet. Der Server berechnet für alle gemessenen Blitze die exakte geografische Position (die sog. „Peilung“) und speichert sie in einer Datenbank ab. Die Ergebnisse stehen dem Kunden in Echtzeit zur Verfügung. Dieses Messverfahren wird als „Time of Arrival”-Verfahren bezeichnet.

Doch LINET misst nicht nur die Position des Blitzes. LINET erfasst auch die Stärke und Polarität der Blitze, und insbesondere die Höhe von Wolkeblitzen und bereichert die Blitzinformationen um die dritte Dimension. Diese Eigenschaft ist für großflächig einsetzbare Niederfrequenz-Netze (VLF/LF) weltweit einzigartig.

Die detektierten Blitze stehen Geschäftskunden in Form von Datenpaketen mit numerischen Blitzinformationen (LINET data) oder einer Visualisierung (LINET view) umgehend zur Verfügung.

Technische Komponenten

Die Hardware von LINET setzt sich im Wesentlichen aus zwei Modulen zusammen: Den Messstationen und einem zentralen Server. Die Messstationen, bestehend aus einer Feldantenne, einem GPS-Empfänger und einem Feldprozessor, werden im zu überwachenden Gebiet mit einem Abstand zueinander von etwa 150 bis 250 km (Empfehlung) aufgestellt. Die Position des Servers ist unerheblich, solange eine ausreichend schnelle und stabile Internetverbindung besteht. Ein Backup-Server an einem anderen Standort sichert die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit des Systems. Ein großer Vorteil ist die redundante Anzahl der Sensoren. Nur die besten Signale müssen zur Berechnung herangezogen werden. Der Ausfall eines einzelnen Sensors ist für die Gesamtqualität des Blitzortungssystems unerheblich.

Durch die einfache Handhabung ist eine Messstation von LINET schnell und einfach aufgebaut, sofern Strom (mind. 30W) und eine stabile Internetverbindung zur Verfügung stehen.

Qualitätsführer

Innerhalb eines regulären LINET Messnetzes liegt die mittlere Abweichung (mittlerer Fehler) bei der Berechnung der Position eines Blitzes im Durchschnitt bei 75 Meter. Ebenso wichtig ist die Tatsache, dass größere Fehlpeilungen nahezu ausgeschlossen sind. Kontrolliert wird die Qualität regelmäßig durch den Vergleich der LINET-Messdaten mit Einschlägen in Türmen mit bekannter geografischer Position. In dichteren Ausbaustufen lässt sich die Präzision weiter verbessern. Mit dieser Lokalisierungsgenauigkeit ist LINET Qualitätsführer unter den kommerziellen Blitzortungssystemen.